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Schamlose Abzocke: Die Jet-Ski-Mafia auf Phuket

Mit 100 Sachen übers Wasser düsen, den kühlen Fahrtwind genießen und sich zumindest für eine Viertelstunde als Easy Rider der Wellen fühlen – welcher Strandtourist hat noch nicht darüber nachgedacht, wenn er an einer der zahlreichen Jetski-Vermietungen am Strand vorbeispazierte? Für die meisten ist Jetskifahren ein Riesenspaß, doch wer an den falschen Verleiher gerät, muss am Ende teuer dafür bezahlen.

Die Masche ist nicht neu

Jet Ski Phuket Thailand
Jet-Skis auf Phuket: Normalerweise ein Riesenspaß – aber es gibt leider auch schwarze Schafe

Bereits vor einiger Zeit geriet die Jetski-Branche auf Phuket in die Schlagzeilen, als in den örtlichen Medien vermehrt über die Jetski-Falle berichtet wurde. Und die fuktioniert so: Der Tourist unterschreibt einen Mietvertrag, in dem er zusichert, für alle Schäden am Jetski aufzukommen.

Ist der 15-Minütige Wellenritt vorbei, findet der Verleiher plötzlich verschiedene Schrammen und andere Schäden am Fahrzeug und fordert dafür völlig überzogene Reparturkosten von bis zu 60.000 THB (ca. 1400 Euro) ein, obwohl überhaupt kein Schaden entstanden ist.

Selbst vorsichtige Touristen, die vor der Fahrt den Jetski gründlich untersucht und fotografiert haben, werden abgezogen. In solchen Fällen werden kurzerhand Schäden am Unterboden geltend gemacht, die der Mieter vor der Fahrt gar nicht hätte sehen können. Selbst wenn der geprellte Tourist die Polizei einschaltet, ist er in solchen Fällen meist der Verlierer, da die Mietverträge in der Regel hieb- und stichfest sind und im Zweifel der eine oder andere Polizist sogar mitkassiert!

Maßnahmen der Behörden brachten nicht viel

Jet Ski Phuket Thailand
Vor der Fahrt sollte man das Fahrzeug unbedingt auf Schäden untersuchen – am besten mit Fotos und Zeugen

Nach zahlreichen Beschwerden reagierten die örtlichen Behörden schließlich auf diese Masche und verpflichteten die Jetski-Betreiber, Kaskoversicherungen abzuschließen, um die Reparaturkosten für die Fahrzeuge im Rahmen zu halten.

Außerdem wurde die Anzahl der Jetski-Zulassungen limitiert. Zumindest für einige Zeit kehrte Ruhe ein, die Beschwerden nahmen ab.

Doch jetzt häufen sich die Abzockfälle erneut. Der Grund: Einige Vermieter melden ihre Jetski in einer anderen Region an, wo das Limit der Zulassungen im Gegensatz zu Phuket noch nicht erschöpft ist. Keine Frage, dass diese halblegal betriebenen Flitzer in der Regel auch über keinen Versicherungsschutz verfügen.

Die Kontrollpraxis der Polizei ist indes eher lasch – in den meisten Fällen wird ein Auge zugedrückt. Die Methoden der Abzockverleiher werden hingegen zunehmend rüde. Zuletzt wurde ein britischer Tourist, der sich weigerte, den angeblichen Schaden zu bezahlen, von zwei Verleihern brutal verprügelt. Er konnte sich mit Mühe in eine Polizeiwache flüchten, um Schlimmeres zu verhindern.

Diplomaten fordern härteres Durchgreifen

Bei einem Treffen der Provinzregierung mit Vertretern der Honorarkonsulate der Insel wurden diese Abzockpraktiken erneut ins Gespräch gebracht. Der australische Honorarkonsul Larry Cunningham forderte die Provinzregierung zum wiederholten Mal auf, konsequenter gegen die schwarzen Schafe der Jetski-Branche vorzugehen.

Bis es soweit ist, sollten Touristen bei der Wahl des Jetski-Verleihers äußerst vorsichtig sein und beispielsweise auf Empfehlungen anderer Reisender zurückgreifen. Im Zweifel sollte man sich die 15 Minuten als Easy Rider aber wohl besser verkneifen.

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